skew view

Das die von Frau von der Leyen geplanten Netzsperren zur Bekämpfung von Kinderpornographie im Internet brutaler Unfug und eigentlich eine reine Wahlkampfshow sind, ist ja seit einer ganzen Weile in der Blogosphäre nachzulesen.

Viel wichtiger ist aber, dass auch "Mainstream"-Medien mittlerweile offensichtlich erkannt haben, dass dies ein wichtiges Thema ist.

Wie unter anderem auch das NDR-Magazin ZAPP, das gestern abend darüber berichtete:

Man sollte im Buckingham-Palast evtl. über gesteigerte Sicherheitsmaßnahmen bzgl. Entführungsszenarien in Sachen Queen nachdenken... *hrhr*

(Geknippst im Zürcher HB)

Ich weiss nicht, warum ich echt die ganzen seit Tagen liegen gebliebenen Nachrichten durchwühle, ich rege mich sowieso nur auf. Ein aktuelles Thema: Der geplante Gig des jamaicanischen Dancehall-Künstlers Mavado (der in der Vergangenheit mehrmals massiv durch homosexuellenfeindliche Texte wie "Battyboy must die, yeahyeahyeah, lesbian must die, yeahyeahyeah, sodomite must die, yeahyeahyeah" aufgefallen war) am 14.05. im Zürcher Jugendkulturhaus "Dynamo", der - nach einer Presseerklärung des Vereines "Stop Murder Music" vom Club abgesagt wurde, findet nun wohl doch statt:

"Mavado, der angebliche «Homo-Hasser» und Reggae-Dancehall-Musiker aus Jamaika, wird nun am 14. Mai im «LG Club» in Zürich-Oerlikon auftreten. Dies, nachdem ihn die Betreiber des Jugendkulturhauses Dynamo in Zürich aus dem Programm gekippt hatten."
(Quelle: 20minuten)

"Wenn ein deutscher Rapper ‚du Schwuchtel’ singt, passiert ja auch nichts." Zudem sei die teilweise homophobe Haltung der Jamaikaner historisch bedingt: In dem karibischen Staat ist Homosexualität gesetzlich verboten – Sex zwischen Männern wird mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft. Dass das Konzert nun verboten werde, bringe gar nichts: "Das grenzt an Rassismus und bringt die Reggae-Fans tatsächlich gegen die Homosexuellen auf", befürchtet der MC.
(Quelle)

Hallo,

Sizzla ist ein großartiger Reggae- und Dancehall-Artist, der überaus produktiv ist, der sehr viele vernünftige Dinge sagt und tut (wie etwa sein Yard für Ghetto-Kinder). Und auch manche Dinge, die eben nicht so vernünftig sind. Ihn jedoch darauf zu reduzieren, ist uns ein wenig zu einfach und daraus faschistoide Tendenzen auf dem CRS abzuleiten geht uns auch eindeutig zu weit. Wir haben in jedem Jahr über 40 Bands und 25 000 Besucher - da machst Du es Dir schon etwas leicht mit solchen Aussagen.

Wir finden Hetze gegen Homosexuelle auch nicht in Ordnung und haben uns, wie auch schon im Fall von Buju Banton vertraglich abgesichert, dass so etwas auf dem CRS nicht zu hören sein wird.

Im Anhang findest Du die allgemeine Ehrenerklärung, die ja auch Buju Banton, Capleton und Beenie Man unterschrieben haben.

Gruß Michael
mb.presse
CHIEMSEE REGGAE SUMMER

"[...]To this end we agree not to perform any music or lyrics that is directed towards anyone or anything, that may be called an incitement to kill anyone from any community, or goes against the laws of the country we are to perform."
(Kompletter Text zu entnehmen aus dem 2007 von Sizzla unterschriebenen Dokument - Download pdf)

Schönes Fundstück und sehr netter kleiner Spielkram für Comic-Geeks - die Superhelden-Fabrik.

Wer schon immer mal davon geträumt hat, seinen eigenen Comic-Helden-Character zu gestalten aber leider nicht ganz so gut zeichnen kann, dem wird bei der Hero Factory geholfen.

Sehr schick: Nachdem man seinen selbstpersönlichen Helden zusammengestellt hat (über das Menü sind so Sachen wie Kopfbedeckung, Maskierung, Cape, Waffe und spezielle Fähigkeiten wählbar), bekommt diesen dann mit einem Klick auf einem Comic-Cover präsentiert, welches man direkt ausdrucken oder abspeichern kann.

Hier zwei meiner Versuche:

skew view - Geschenkberatung für Leute, die so knapp vor Toreschluss noch kein Muttertagspräsent haben - und doch sicher der wohl beste Weg, seiner Mutter zu sagen, dass man sie lieb hat und... ähm... ok, Ihr Essen... hmm... (Entdeckt bei der Schweizerischen Post)

Ich bin nicht so oft sprachlos. Aber es gibt diese Momente.
Zum Beispiel, wenn dem deutschen Verfassungsschutz offensichtlich das Personal ausgeht:

Sein Visum war abgelaufen, die Ausländerbehörde drohte mit sofortiger Abschiebung - da erschien das "Angebot" des freundlichen Beamten als rettender Anker: Yassir Miloudi (24) könne Asyl beantragen und zunächst im Land bleiben, wenn er im Gegenzug die linke Szene für den Hamburger Verfassungsschutz ausspähen würde. Der junge Marokkaner sagte zu, in der Hoffnung auf Bleiberecht und Studienplatz. Er war kein guter Spitzel, jetzt soll er abgeschoben werden.
(Link)

Im konkreten Fall sei ein Arbeitsloser aus Berlin von der Bundesagentur für Arbeit auf die Stellenausschreibung aufmerksam gemacht worden, berichtete die Zeitung. Er habe die Spitzeltätigkeit jedoch abgelehnt. Nun müsse er Sanktionen befürchten.
(Quelle: t-online)

Nicht erst durch die letzten Zuspitzungen im Gaza-Konflikt erfreut sich Hitler's "Mein Kampf" international bester Erfolge. Wie die Huffington Post nun kürzlich berichtete, hat man die geistige Verwandschaft von Kapitalismus und Faschismus in Indien offensichtlich verstanden - ist dort doch die Hetzschrift-Schrägstrich-Führer-Biographie seit einer guten Weile in Richtung der Bestseller-Listen unterwegs. Dieses werde vor allem von hiesigen Business-Studenten als Selbsthilfe-Guide (!) gelesen, die auf der Suche nach Management-Tipps (!!) sind:

Sales of the book over the last six months topped 10,000 in New Delhi alone, according to leading stores, who said it appeared to be becoming more popular with every year.

... Students are increasingly coming in asking for it and we're happy to sell it to them," said Sohin Lakhani, owner of Mumbai-based Embassy books who reprints Mein Kampf every quarter and shrugs off any moral issues in publishing the book.
(Quelle: Huffington Post)

Nun ist das allerdings kein Einzelfall. Auch in anderen Ländern rutscht das _______ [Präferiertes Schimpfwort bitte hier einfügen!] seit Jahren immer weiter in die Toprankings der Verkaufslisten. In der Türkei z.B. wird das Buch seit Jahren gleich von mehreren Verlagen produziert und vertrieben. Hiergegen konnte der Rechte-Inhaber des Buches (im Übrigen das Bayrische Finanzministerium!) vor etwa 3 Jahren ein Druck- und Verkaufs-Verbot erklagen. Wer nun allerdings denkt, dass das Amt wegen der Inhalte geklagt hätte, irrt:

Allerdings hatten die Herausgeber keine Druckgenehmigung.

Auch habe Bayern als Inhaber der Rechte kein Geld von den Verlagen erhalten, meldete CNN-Türk. Der Freistaat sei daraufhin vor Gericht gezogen.
(Quelle: sueddeutsche.de)

Mal von "Mein Kampf" abgesehen, ist das "Design Hitler" offensichtlich auch ungebrochen attraktiv, z.B. in Asien:

Bild 1: "Hitler's Cross" Restaurant in Mumbai, Indien
Bild 2: "Hitler Techno Bar" in Busan, Südkorea
Bild 3: "Hitler-Faschingskostüm, Japan
(Bilderquelle: who-sucks.com)
Bild 4: Hitlervergleiche - immer wieder gern genommen (Quelle)

Photographie war schon immer eine Passion von mir. Was MaRaDinn da allerdings an teils düsteren, teils experimentellen bis streckenweise weit in's Surreale reichenden Werken abliefert, lässt mich einfach nur noch verzückt schreien.

"snooooow"

"Set.Your.Self.Free"

"bRainwAsh"

"Frozen I"

"Bride I"

"+2+"

Mehr als interessante Wendung im Bezug auf das Gerichtsurteil gegen Pirate Bay vom Freitag: Wie der schwedische Radioender SR3 heute berichtet (und hier glücklicherweise in's Englische übersetzt wurde), handelte es sich bei dem Richter um ein aktives Mitglied der Swedish Copyright Lobby:

“TRIAL MAY NEED TO BE DONE OVER”

This Friday all four founders of The Pirate Bay were sentenced to one year in prison and paying approx. 30 million Swedish Kronor in compensation and damages. But now an examination by Swedish radio P3 Nyheter (P3 News) shows that the judge in the trial may not be impartial. And the trial may need to be made over.
“I think that the judge should have chosen not to take the case. It is definitely a delicate conflict of interests,” says law attorney Leif Silbersky.
(Quelle: freeform101.org)

Dass in Werbeagenturen zuweilen schräge Kasper arbeiten, ist ja durchaus bekannt, sofern man sich den alles beherrschenden Werbeterror in TV, Radio und Printmedien gibt.

Dass das aber nicht zwingend eine aktuelle Entwicklung ist, kann man recht gut an dem nebenstehenden Bildchen ersehen.

Auf den ersten Blick mag das durchaus wie eine (immer wieder gern genommene) Referenz zu aktuelleren Missbrauchsfällen durch christliche Priester, und erstellt für eine Atheismus-PR-Aktion (oder einfach als Web-Gag) erscheinen.

Das wäre allerdings langweilig. Und die Geschichte schreibt dann glücklicherweise doch gerne mal diese schrägen WTF-Momente.

Fakten sind nämlich:
- Das Logo wurde 1973 von dem Designer Gerry Kano gestaltet
- Kundin von Kano: Die erzdiözesische Jugendkommission!

Damit nicht genug: 1974 räumte die Kampagne zusätzlich noch einen Preis des Art Directors Club of Los Angeles ab und kann seitdem auch im 1974er ADLA Awards - Jahrbuch bewundert werden.

Albern? Mag sein - aber nachrecherchierbar.

Hach - ich Ferkel...

(via)

Abonnenten meines Feeds haben das wohl schon leidvoll erfahren müssen, aber blogspot hat offensichtlich die aus meinem alten Blog importierten Beiträge allesamt als brandneu "erkannt", zumindest im Feed falsch datiert, und somit neu rausgeschickt. Das ist doof und hat wahrscheinlich für einige Verwirrung gesorgt.
Da nun alles importiert ist, sollte das Problem allerdings behoben sein und solch "alter Krempel" nicht mehr bei Euch im Feed Reader auftauchen.

Sorry for that und Cheers,
v.

Was die schweizer "20minuten" kann, kann das zum deutschen heise-Verlag gehörende Online-Mag "Telepolis" schon lange - in diesem Falle aber ungleich lustiger:

Whaa! Die Zombies greifen an?!
Oh, ok - dann doch nur die Finanzzombies:

"Wie Zentralbanken und Banken als Statistik- und Bilanzfälscher agieren" [...]
(Quelle: TP)

Kifft Ihr eigentlich viel auf Euren Redaktionssitzungen? Nur so eine Frage - weil...

Als ich eben gerade jedenfalls meine Feeds durchging und mir folgende Schlagzeile entgegensprang...

...

Sehr interessant. Ich muss zugeben, kurzfristig kam bei mir die Frage auf, ob man das nun einen "Gnadenschuss für ein abgehalftertes 80er-Jahre-Popsternchen" nennen darf?
Und vor allem: Was hat das Ganze mit Notwehr zu tun? Überfälliger Amoklauf eines Beamten nach jahrzehntelangem "99 Luftballons"-Terror auf 80er-/ü40-Parties?

Ein Klick auf den zum Aufmacher gehörigen Artikel brachte dann zwar ein wenig Licht ins Dunkel, allerdings auch wieder ein paar Fragen auf...

"Tierisches Drama: Polizist erschiesst Nena in Notwehr

Die Bären sind los! Doch der Ausflug zweier Zirkusbären im deutschen Kassel hat für eines der Tiere tödlich geendet. Der Braunbär hatte einen Polizisten angefallen."
(Quelle: 20min.ch)

• Ist das Eure ureigene Art von Humor?
• Wie viele Leser/Nena-Fans habt Ihr nun eigentlich durch Kollaps/Herzinfarkt verloren?
• Besteht Eure Redaktion eigentlich hauptsächlich aus BILD/Blick-Praktikanten?

...na ja, zumindest schon mal grundsätzlich da. Werd hier jetzt erst mal alles einstellen, auf Vordermann bringen und so.

Wildes Geposte (na, mal schauen) erfolgt dann wohl in den nächsten Tagen.

Wayne's interessiert...

Cheers,
v.

Seit Tagen heiss diskutiert: Der Tod von Ian Tomlinson im Zusammenhang mit den G20-Protesten in London.
Diverse Zeugenaussagen wurden nun heute bestätigt: Tomlinson - der selbst nicht an den Protesten teilnahm und nur auf dem Heimweg war - wurde grundlos und hinterrücks von Polizeibeamten angegriffen und fiel zu Boden. Wenig später starb er noch vor Ort.

Das Kritik in vielen (Wirtschafts-) Kreisen nicht wirklich geschätzt wird, zeigt sich aktuell mal wieder prima am aktuellen Fall des deutschen Stromriesen RWE respektive deren "Kreativagentur" Jung von Matt. Deren aktuelle Werbekampagne "Der Preis bleibt" (in der die alternde 80er-Jahre-Band TRIO sich reichlich zum Brot macht - "Geld strahlt ja nicht") machten sich Atomkraftgegner zum Aufhänger, und persiflierten den betreffenden Werbespot auf Plakaten, auf denen TRIO-Karikaturen zu sehen waren, die (anstelle von Jahreszahlen wie im Original) die Schlagworte "teuer", "dreckig" und "gefährlich" auf ihren T-Shirts trugen. Wie nun gestern bei telepolis zu lesen war, ging indes ein Abmahnschreiben bei den Schöpfern der Kampagne, den Vereinen urgewald und ausgestrahlt, ein:

Daraufhin erhielten die Schöpfer des neuen Slogans ein Schreiben der "Kreativagentur" Jung von Matt, die sich die RWE-Kampagne ausdachte. In den 1980er Jahren hätte solche ein Schreiben wahrscheinlich ein hochdotiertes Stellenangebot für die frischen Talente enthalten, die mit so wenig Aufwand einen so wirksamen Effekt erzielten. Doch seither hat sich offenbar auch in der Werbebranche viel geändert - und so enthielt der Brief lediglich die Aufforderung zur Abgabe einer Unterlassungserklärung, weil die Agentur ihre "geistigen Eigentumsrechte" verletzt sieht.

Über Jahre blieb es wie ein gut gehütetes Geheimnis, was man bloss machen könnte, wenn einmal der interne Lüfter des heimeigenen PCs Zicken macht. Eingeschlossen in den Köpfen einzelner Computer-Nerds und Systemadministratoren, Hardwarebastler und sonstigen Erleuchteten.

Jeder Ungeschulte hätte es sich wohl leicht gemacht, und einen neuen Lüfter gekauft - welch Geldverschwendung in Zeiten der Wirtschaftskrise.

Glücklicherweise gibt es ja aber ICQ und ein Freund hat mir kürzlich mal einen Einblick in die hohe Kunst der System-Administration geboten:

xxxxxxxx* ‎(21:25):
ab und an wollt der auch gar nicht und ich musst dann immer aufschrauben und den lüfter mit 'ner fonduegabel anstubsen bis er wieder wollte
aber das war gott sei dank nicht all zu oft der fall

Wenn man mal krank zu Hause sitzt und sich entweder ganz doll langweilt oder zumindest vom Kotzreiz ablenken will, beschäftigt man sich schon mal mit merkwürdigen Sachen. Dass manche dieser Sachen dann ab und an durchaus sehr unterhaltsam sein können, hat mich mein heutiger Blick in die Statistiken dieses Blogs - genauer: auf die Suchbegriffe, über die Visitors in den letzten Wochen auf diesen Seiten gelandet sind - gelehrt.

Hier ein kleiner Auszug - Kommentare konnte ich mir leider nicht verkneifen:

mike shiva schwul - Es tut mir leid, über die sexuelle Ausrichtung dieser schlaffen Hornauer-Kopie bin ich nicht informiert.
nutten bestellservice - Ich dachte, da muss man so 0900-Nummern anrufen...?
gerichte aus muttis zeiten - ich mag vielleicht nicht mehr all zu jung sein, aber tot bin ich noch nicht.
kopfrasur - Ich würde mal Ihren Friseur befragen
street trash - Freunde solch erlesener Filmkunst sind hier immer willkommen!
alt brett küche - mein Brett gebe ich leider nicht her. ebay?
www.grenzgaenger.de - Nur zum Verständnis: Wäre eine Eingabe in der Adressleiste Ihres Browsers nicht erfolgversprechender gewesen?
kopfrasur film wette - Kommen wir der Sache jetzt näher?
sexi muttis omas - Öhm...
frauen kopfrasur - Ah... ein Fetisch? :D
schweizerische wertpapier abrechnungsgesellschaft - Mit wem genau wollen Sie jetzt wegen Ihrer Wertpapiere abrechnen?
jüdische kopfrasur - jetzt wird's bizarr...
nazi küche - Aisbain mätt Sauärrrkrraut? Ärrrrpsnsuppä? HEILbutt? Hitler bloggt (und kocht) übrigens hier.
fiese schädlinge - The sinister menace of muttis küche...?
spuk in der küche geschichte - Entschuldigung - hier spuke nur ich herum.
probleme mit schweizerische wertpapier abrechnungs gesellschaft - Aha. Ganoven. Wer hätte das bei Wertpapieren gedacht...
kopfrasur frauen video - neien.
schweizer fernsehen ss - Freudscher Verschreiber?
Oder "Schweizer F / SA / SS" ?

Ich glaube, da werde ich jetzt öfter reinschauen...

[Edit 20.04.09: Um einige Suchbegriffe besser zu verstehen: Ich bloggte dies ursprünglich auf "mutti's küche", meinem mittlerweile eingestampften Blog]

Ich muss ja zugeben, dass ich es mir geringfügig einfacher vorgestellt habe, Schwiizerdytsch zu lernen. Aber es ist in Deutschland ja immer wieder die Rede davon, dass die Schweiz "Deutschsprachiges Ausland" wäre. Manchmal frage ich mich, ob diese Leute die das sagen, eigentlich schon mal in der Schweiz gewesen sind und z.B. Bündnerdeutsch oder Walliser Mundart gehört haben.

Wie auch immer: Über Musik kriegt man mich ja so gut wie immer. Vor allem, wenn sie gut in die Füsse geht. Und wenn's mir dann evtl. sogar noch beim Schwiizerdytsch-Lernen hilft - count me in:

Es gibt diese Momente. Da sitzt man zum Beispiel beim allmorgendlichen Frühstücks-Feedreader-Studium und plötzlich verschluckt man sich fast an seinem gerade eingeschobenen Bissen Brötchen und die Kinnlade scheint dem Drang der Erdanziehung zu folgen.
Nun sollte ich vielleicht vorausschieben, dass die von mir verfolgten Feeds in einige Unterkategorien aufgeteilt sind. Unter anderem News (Zeitungen, Käseblättchen und Co.), Technik (heise und Co.), Entertainment und einige andere.
Wenn ein solcher Effekt im "News"-Bereich auf Seiten wie BILD.de oder auch seriöseren Blättern auftritt ist das (bei den üblichen sensationsgeifernden Schreckensmeldungen) wohl nicht weiter verwunderlich. In diesem Falle hatte ich allerdings ein Posting aus der Kategorie "Blogs of interest" vor mir.
Um jetzt nicht grossartig weiter herumzureden, kurz gefasst:

Der Herr Bee, Betreiber des von mir hochgeschätzten zynæsthesie-Blogs, hat mir nicht einfach ein Stöckchen zugeworfen, sondern einen Preis - den Let's be friends-Award.

Hier die "offizielle" Award-Gebrauchsanweisung, die zugleich Laudatio und Postulat ist:

Let’s Be Friends Award
"These blogs are exceedingly charming. These kind bloggers aim to find and be friends. They are not interested in self-aggrandizement. Our hope is that when the ribbons of these prizes are cut, even more friendships are propagated. Please give more attention to these writers. Deliver this award to eight bloggers who must choose eight more and include this cleverly-written text into the body of their award."


Nun weiss ich ja ehrlich gesagt nicht so recht, ob man mich und mein Blog am besten mit "nett" und "zauberhaft" beschreiben könnte.^^ Und wie ja auch Bee schon kritisch angemerkt hat, ist das immer so eine Sache mit diesen "Freundschaften". Nichts desto trotz hat es mich heute morgen ziemlich aus den Schuhen gehauen, nehme ich das doch durchaus als eine Ehrerweisung.

Davon mal abgesehen bietet das für mich gerade konkret die Gelegenheit, eine schon lange geplante "Blogempfehlungs-Liste" endlich in Angriff zu nehmen.

Die folgende Liste enthält ausschliesslich Blogs, die ich aus den verschiedensten Gründen schätze und deshalb regelmäßig lese. Ob sie nun kreativ und spannend unterhalten, im Vergleich zum (politischen oder apolitischen) Mainstream eine eigene Gegenöffentlichkeit und -sicht schaffen oder nicht - sie alle partizipieren an einem aktiven Meinungsaustausch der Blogosphäre.

Here we go - my very special blog recommendations - und hiermit verleihe ich den "Let's be friends" Award feierlich (in no particular order) an:


1. gonorrea.ch
...von interessant bis kritisch, von humorvoll bis bissig. Gerne mal hart an der Grenze, immer mit offenen Augen zum Weltgeschehen. Dabei immer spannend und unterhaltsam.
Eines der ersten Blogs in Switzerland, bei denen ich hängen geblieben bin.





2. color me katie
Hier müsste ich eigentlich zwei Blogs nennen. Schreibt katie doch auch auf ImprovEverywhere mit.
Nicht einfach nur ein schönes Photo-Blog, vielmehr ein absolut hinreissender Pool voller verrückter, bunter Ideen.
Special, colorful, creative, hearty... awesome!




3. ad-sinistram
Ein Blog, was nun schon seit langem in meinem Reader festsitzt. Und das wohl fundierteste, kritischste mir bekannte Gegenöffentlichkeits-Blog im Web. Wohl nichts für Schnell-mal-drüber-LeserInnen, aber sehr wohl für Nachdenkende.





4. Hanno's Blog
...erst kürzlich in den Weiten der Blogosphäre entdeckt.
Von Persönlichem über Technik bis Politik alles dabei und auf den Punkt gebracht.






5. einfach übel
...wird seinem Namen nicht wirklich gerecht.
Kurz, knapp - aber stets beissender Humor und Satire.
"Es ist nur Satire, Schätzchen"






6. nerdism is sexy
...weil der gute GrossOut schuld daran ist, dass ich meine Ergüsse hier (mal mehr, mal weniger regelmässig) veröffentliche.
Davon mal abgesehen, trifft er bei mir mit seiner bunten Mischung aus Verrücktem, Nerdigem, Unterhaltsamem, Musikalischem, Witzigem und vielen anderen Sachen doch erstaunlich oft genau in's Schwarze.



7. pantoffelpunk
...Person Numero Zwo, die schuldig ist, dass ich in der Blogosphäre unterwegs bin. Nicht weil er mich genötigt hätte wie der doofe GrossOut (s.o.), sein Blog ist aber das erste, dass ich regelmässig gelesen habe.
Und grundsätzlich voll auf die Zwölf.




8. zynæsthesie
Das wohl ungewöhnlichste Blog in meinem Reader.
Vordergründig eine Sammlung selbst verfasster Kurzgeschichten, Gedichte und ähnlichem.
Hintergründig humoresk, feinsinnig dialektisch, zum denken und nachdenken anregend.



Ich muss zugeben, dass mir die Auswahl von nur 8 Blogs relativ schwer fiel. Ich könnte jetzt noch ungefähr 100 Blogs aufzählen, die alle auf ihre eigene Weise wertvoll sind. Aber das würde dann wohl auch den Rahmen sprengen...

1. Mit rotzigem (norddeutschem) Humor aufpassen
2. Der Ausländerrolle in diesem Land bewusster werden ähm...
   
3. Wenn schon rotziger Humor, dann aufpassen, wer noch mithört nein doch nicht
4. Schlagkräftiger werden (verbal, nicht boxtechnisch ^^)
   

Kollege (kichernd): Hier, guck mal. Die deutsche Flut. Aber das wussten wir ja schon

Ich: Joa. Insofern bitte nicht wundern, wenn Du eines Morgens das Fenster aufmachst und Zeuge davon wirst, wie jemand eine deutsche Fahne in den Boden rammt!

Ältere Dame nebenan (ausflippend): JETZT HÖRN SIE ABER AUF! Unmöglich das! Und schon nach dem Krieg hiess es überall, man solle doch in die Schweiz gehen und es sich gut gehen lassen!
...

Manchmal ist das überkandidelte Superduper-In-Schminke-Style-Gratismagazin "Friday" also doch zu was gut. Sonst wäre ich (dank Langeweile bei der Zugfahrt) wohl nicht auf den Graffitti-Künstler Pipo Schaad aufmerksam geworden.

Was seine Street Art nun mit Trash zu tun hat?

Nun, das Material auf das er seine Bilder verewigt, ist genau gesagt Müll. Also z.B. auf der Strasse gefundene, weggeworfene Pappstücken.







Wer seine Bilder übrigens mal live sehen will, kann das im Zürcher "mfag", Zweierstrasse 22, 8004 Zürich - einem Friseurladen mit angeschlossener Galerie, wo er lt. Pipos myspace-Seite vom 12.03.-19.04. ausstellt.

Zugegeben: die "Echo"-Verleihung am Wochenende war schon extrem langweilig. Die Moderation annähernd unerträglich unlustig, das Publikum "tobte", die Gäste... ach nein, lassen wir das. Darüber haben sich ja schon genügend Leute zur Genüge ausgelassen.

Dass man da mit den Gedanken durchaus mal abdriften kann (vielleicht in unterhaltsamere Echo-Zeiten vor einigen Jahren) - zugestanden. Und dass Lindenberg mittlerweile wesentlich mehr rockt als die ewigen Ruhestandsverweigerer The Scorpions* - geschenkt.
Aber wie man Udo und Klaus Meine (bzw. die Scorpions) durcheinander bringen kann (s. Scan links) und somit heute laut verkündet, dass Udo Lindenberg am Wochenende den Preis für sein Lebenswerk** verliehen bekommen hat... Alkohol? Drogen? Oder immer noch im Traumland?

* Fand den Auftritt der Band jetzt nur ich gruselig? Annähernd 60-jährige Rockopis, die nicht in "Würde altern" können und nach wie vor in (recht affigen) Anfang-80er-Hardrock-Kluft und -Zottelfrisuren rumlaufen? Mal ganz abgesehen von der schrecklichen "Weichspül like a hurricane"-Version?

** den er im Übrigen vor satten 17 Jahren erhielt. In diesem Jahr "nur" den Preis für den besten Künstler national Rock/Pop.

Ich glaube, ich bin einfach zu Deutsch. Oder hab zu viele Jahre meines Lebens in Hamburg-St.Pauli verbracht. Oder bin Opfer einer groß angelegten Verschwörung, mit der man Deutsche verwirren will. Ich wäge noch ab.

Anders erklären kann ich mir das da jedenfalls nicht:










Ja ja... jetzt weiss ich's auch, daß das Wort "Strich" in dem Zusammenhang offensichtlich etwas ganz Anderes zu bedeuten hat als "käufliche Liebe", "Kampf" in dem Falle nicht "Hells Angel X erschiesst Zuhälterkönig Y und bricht somit Unterwelt-Großkrieg vom Zaun" und daß es sich bei den "Tigers" nicht um eine Gang mit bescheuertem Greaser-Style-Namen handelt.
Gangsterschlachten "Playoffs" zu nennen, wäre wohl auch etwas zu sick gewesen ^^.

Was/Wen man in den Weiten des Twitter-"Alls" nicht so alles wiederfindet:

Der gute Hornauer, einigen von Euch vielleicht noch bekannt von seinem Ripp-Off-Esotherik-Hui-Buh-Sender Kanal Telemedial, scheint sich nun also neuerdings auch auf Twitter rumzutreiben.
Was ja nicht weiter bemerkenswert wäre (immerhin sind dort ja so manche schräge Gesellen, mal mit mehr, mal mit minder grosser Aufmerksamkeit unterwegs), wenn er nicht auch daraus grösstmögliches Kapital mittels Mehrwehrtnummern und ganz total knorkem esotherischem "Impulsausgleich" ... öhm... massivem Hirnfick ...nein: einer ordentlichen Prise Unfug zu schlagen versuchen würde:

So wirbt er auf twitter eben auch für seinen sogenannten Impulsausgleich, den man - praktischerweise sofort und schnell per Telefon - hinter sich bringen kann.
Freilich natürlich nicht for free, sondern für die stattlichen Beträge i.H.v.

In der heutigen Printausgabe der Gratispostille news (sorry für das miese Photo, mein Scanner is putt) ist zu lesen, dass die Junge SVP fordert, die Brasilianerin Paula O. (welche sich angeblich selber am ganzen Körper mit SVP-Insignien geritzt haben soll nur um später zu behaupten, dass das Neonazis gewesen seien) auszuschaffen und mit einem Einreiseverbot zu belegen. Begründung: Sie habe "auch die SVP in ein schlechtes Licht gerückt". Sprich: mit dem rechten Umfeld in Verbindung gebracht.

Ich würde ja eher sagen: das macht die SVP schon seit Jahren ganz gut selber!






Kleine Chronologie:














2004 - Mehrwertsteuerratten
2007 - Aarau statt Ankara, Baden statt Bagdad
2008 - Rabenkampagne
2009 - Maria statt Scharia

P.S.: Das war jetzt das Ergebnis einer sehr kurzen Webrecherche. Falls ich ein besonders schönes absurdes Werbebildchen übersehen haben sollte, nehme ich Tipps und Ergänzungen von Eurer Seite immer gerne an!