skew view

a skew view at the daily wtf.

In der hiesigen Blogosphäre (und selbst von der SVP) ja schon seit Tagen heiss diskutiert, von einigen SVP-Mitgliedern Gift- und Galle-spuckend als Politik-Werkzeug gegen die Fortsetzung und Ausdehnung der Personenfreizügigkeit genutzt, interessieren sich mittlerweile auch die Mainstream-Medien verstärkt für den Fall von Markus Gäthke, der scheinbaren HartzIV-Empfänger-Abzocke come-to-switzerland.com sowie der (z.B. schon vor Tagen vom Stadtwanderer geäußerten) Vermutung, rechte Kreise könnten hinter diesem "Angebot" (bzw. dann recht plumpen Versuch der Beeinflussung von Wählerinnen und Wählern) stecken.

Nun erhärtet sich der Verdacht immer mehr:

Auf einer anderen Internetsite preist er (Markus Gäthke - Anm. der Mutti) sich nämlich als Webdesigner an. Besonders interessant ist, mit welchen "Kundenstimmen" er für sich wirbt. Bis gestern Nachmittag führten zwei der fünf aufgeführten Referenzen zu Reimut Massat – einem Compagnon von SVP-Nationalrat Lukas Reimann, der als treibende Kraft das Referendum gegen die Personenfreizügigkeit zustande brachte.
(Diese verschwanden dann nach öffentlicher Verwunderung plötzlich und wie aus heiterem Himmel - Anm. d. Red.)

Massat betreibt für Reimann diverse Internetsiten gegen die Personenfreizügigkeit. Er ist auch Direktor der Schweizerischen Wertpapier-Abrechnungsgesellschaft, in deren Verwaltungsrat Lukas Reimann sitzt. Diese Gesellschaft wurde bis gestern Nachmittag auf Gäthkes Homepage wie folgt zitiert: «Seit Sie unsere Website optimiert haben, erhalten wir wesentlich mehr Kundenanfragen.» Auch Massats ABC Internet & EDV GmbH ist offenbar des Lobes voll für Gäthke: «Wir werden in jedem Fall wieder auf Sie zurückkommen, sobald weiterer Bedarf besteht.»
(Quelle: Tagesanzeiger)
Offensichtlich bestand weiterer Bedarf?

Was einmal mehr zeigen würde, dass bestimmte rechte Kreise der SVP nicht nur undemokratisch arbeiten oder mit faschistoider Rethorik werben sondern auch mit massiven betrügerischen Aktionen Wählerbeeinflussung zu betreiben versuchen.

Lukas Reimann streitet (natürlich) alles ab:
Lukas Reimann hingegen beteuert, er habe mit der dubiosen Internetsite "nichts zu tun". Weder der Auftrag dazu noch der Inhalt stamme von ihm. Auch mit Reimut Massat habe er politisch kaum Kontakte – schon gar nicht im Internetbereich.
Das erstaunt. Denn Massats Firmen betreiben erwiesenermassen www.eu-kritik.ch und die inzwischen gerichtlich stillgelegte Homepage www.dabeibleiben.ch.*

Schuld an dieser ganzen "Verleumdungskampagne" sollen lt. Reimann im Übrigen Linksextreme sein, um ihm "eins auszuwischen".

Klingt ein wenig wie die verschämte Ausrede eines kleinen Kindes, dass bei einer Schlingelei erwischt wurde? Aber ist auch klar, denn das Zugeben der Verbindung mit Gäthke und dem angeblichen Schnorrermigrations-Service würde ihm (und letztendlich der ganzen Rabenkampagne) sicher keine politischen Freuden und Erfolge bereiten.

Wie auch immer: Das Ganze wäre (mit Hinblick auf die am 8.2. stattfindende Abstimmung zur Personenfreizügigkeit) dann allerdings nach wie vor schwerwiegend... Bleibt also nur zu hoffen, dass sich die Schweizer WählerInnen nicht bescheissen lassen und (ein weiteres mal) für die Fortsetzung der Personenfreizügigkeit stimmen.

Eine mehr als verdiente Klatsche für die SVP wäre das (so, wie sie diesmal in die Bresche gesprungen ist) alle Male...

* Uih, noch eine Verschwörung - diesmal von der SP! :D

1 Kommentare:

Anonymous hat gesagt…

das schon gesehen?
www.rabenpick.ch

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